Diagnostische kriterien alkoholabhängigkeit

24 g (♂) Reinalkohol pro Tag galt lange Zeit als Grenzwert für einen sog. der Substanzgebrauchsstörung (DSM-5):

Komorbiditäten

Häufige psychiatrische Komorbiditäten[4][15]

Bei Vorliegen einer komorbiden psychischen Störung sollte die leitliniengerechte Behandlung beider Erkrankungen erfolgen .[5]

Therapie

Allgemein

  • Therapieziele
    • Primär: Abstinenz
    • Sekundär: Konsumreduktion
  • Bei Entscheidung gegen eine Alkoholentzugsbehandlung[5]
    • Über Risiken aufklären
    • Alternative Unterstützungsangebote nahelegen

Behandlungsangebote bei Alkoholabhängigkeit

Häufig ist es erst mal wichtig, eine Veränderungsmotivation zu schaffen, bspw.

„Problemtrinker“ und „Gelegenheitstrinker“): Zwar suchtgefährdet, aber noch nicht abhängig

  • Gamma-Typ: Trinkmuster variabel, viele Räusche, dazwischen kurze Abstinenzphasen
  • Delta-Typ (sog. Diese beinhaltet neben der Entgiftungsbehandlung interdisziplinäre Therapieansätze.

    • Ziel: Anlage eines Fundaments zur Abstinenz durch
      • Förderung von Problemeinsicht
      • Stärkung der Motivation zur Abstinenz
      • Vermittlung in Nachbehandlungsangebote
    • Setting: In Deutschland i.d.R.

      So können Rückfälle vermieden werden. aktuellem Alkoholentzug

  • Genussmittel- und Suchtanamnese
  • Familien- und Sozialanamnese
    • Ressourcen?


      Blutgasanalyse

    • Therapeutisches Vorgehen
      • Bei leichter Intoxikation
        • Abwägen, ob Eigen- oder Fremdgefährdung besteht
        • Abwägen, ob Entlassung ggf. Leberschädigung durch exzessives Trinken, depressive Verstimmungen infolge starken Alkoholkonsums. Doch auch geringere Mengen können das Risiko für gesundheitliche Folgeschäden erhöhen!

          Es gibt keine gesundheitlich unbedenkliche Konsummenge![6]

          Etablierte Screeningtests[5][7]

          Der AUDIT-Fragebogen kann u.a.

          „Spiegeltrinker“): Konstant hoher Konsum ohne häufige Räusche

        • Epsilon-Typ (sog. Die Betroffenen sollen lernen, ein Leben ohne Alkohol zu führen. Diagnostisch können neben einer genauen Alkoholanamnese Screening-Tests wie der AUDIT oder derCAGE-Test sowie die Bestimmung von CDT und Transaminasen wegweisend sein.

          durch eine motivierende Gesprächsführung.[4] Zum allgemeinen Vorgehen bei Abhängigkeitserkrankungen siehe: Therapie von Abhängigkeiten

          Früh- und Kurzinterventionen

          • Beschreibung: Interventionen von kurzer Dauer, die auf Reduktion/Alkoholabstinenz abzielen [2]
          • Einsatz: Insb. Im klinischen Entzug kommt neben symptomorientierter medikamentöser Therapie mit Benzodiazepinen oder Clomethiazol der Substitution von Vitamin B1 eine wichtige Bedeutung zu.

            bei beruflicher und sozialer Desintegration

          Nachbetreuung und Selbsthilfe

          Medikamentöse Therapie bei Alkoholentwöhnung (Anti-Craving-Substanzen)

          • Indikation: Ergänzend zu laufenden psychosozialen oder -therapeutischen Angeboten
          • Ziel: Rückfallvermeidung durch Minderung des Trinkverlangens
          • Mögliche Präparate[5]
            • Wirkung über glutamaterges System
            • Wirkung über opioiderges System
            • Aversions-Therapie
              • Disulfiram (in Deutschland nicht mehr zugelassen)
                • Indikation: Wenn andere Therapieformen nicht zum Erfolg geführt haben
                • Beachte
                  • Bei Alkoholkonsum unter Medikation kann das resultierende Acetaldehyd-Syndrom im Extremfall zu Atemdepression, epileptischen Anfällen und Tod führen!
                  • Differenzierte Aufklärung und Begleitung wichtig
  • Alkoholentzugssyndrom

    Verlauf

    • Beginn: Meist innerhalb weniger Stunden nach Dosisreduktion/Alkoholabstinenz[15]
    • Dauer: Ca.

      3–7 Tage

    Typische Alkoholentzugssymptomatik

    • Leitsymptome
    • Weitere häufige Begleitsymptome
      • Vegetative Symptome: Hyperthermie, Schlafstörungen, Tachypnoe
      • ZNS: Dysarthrie, Ataxie
      • Psychische Symptome: Antriebssteigerung, Affektlabilität, Reizbarkeit, dysphorische, depressive Stimmung
      • Gastrointestinal: Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen
      • Weitere: Elektrolytentgleisungen, Muskelkrämpfe, Kopf- und Rückenschmerzen
    • Mögliche Komplikationen

    Ein zunächst unkompliziertes Alkoholentzugssyndrom kann in ein Alkoholentzugsdelir übergehen!

    Das Alkoholentzugsdelir geht i.d.R.

    Binge-Drinking): Konsum großer Mengen innerhalb kurzer Zeit / bei einer Gelegenheit [5]

  • Vergangene Entzüge
    • Wie viele stattgehabte Entzüge? Die Dunkelziffer ist jedoch hoch, weshalb ein starker Fokus auf der Früherkennung und -intervention, insb. 40 Minuten) können alkoholisierte Patient:innen im Verlauf eine gefährliche Verschlechterung ihrer Vitalfunktionen entwickeln!

  • Alkoholabhängigkeit

    Definition

    Ätiologie der Alkoholabhängigkeit

    Die Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit ist multifaktoriell.

    Es soll eine systematisch entwickelte Entscheidungsgrundlage für alle behandelnden und betreuenden Berufsgruppen, Betroffenen und deren Angehörige geschaffen werden. computergestützte Interventionen [2][16]

  • Siehe auch unter Tipps & Links
    • Leitfaden der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V.

      Diagnosekriterien)

      Allgemein

      Exploration

      • Alkoholanamnese[2]
        • Konsummenge: Gängige Angabe in Form von „Standardgetränken“
        • Einstiegsalter
        • Häufigkeit/Trinkmuster
          • Traditionelle Typologie Alkoholabhängiger nach Jellinek
            • Alpha- und Beta-Typ (sog.