Anton ebnöther saas

Ist das der Mann, der dem sexuellen Missbrauch in der Kirche den Kampf angesagt hat? Bisher hat sie fünf gefunden, zwei davon zeugte Ebnöther nach seiner Entlassung aus dem kirchlichen Dienst. Sie arbeitet zu dem Zeitpunkt bereits drei Jahre als Köchin beim dortigen Pfarrer. Über dessen Vergangenheit erfahren wir nichts.

Na ja, meinte ich zurückhaltend, über die Sexualmoral der katholischen Kirche ist in den Medien schon viel berichtet worden, und von Religion verstehe ich nichts. Es war, als hätten sich bei der Dreharbeit Wunden aufgetan, als sei ein Riss durch die Sprachlosigkeit gegangen. Ein neuer Dokumentarfilm des ungarisch-schweizerischen Journalisten und Filmemachers Miklós Gimes bricht nun das Schweigen.

Mit ihm führte sie einen Vaterschaftsprozess.

Er selbst sei säkular, seine Vorfahren assimilierte ungarische Jüdinnen und Juden.


Auch als Blauringleiterin ist sie manchmal vor Ort, sie kennt den Vikar aus dem Chor, vertraut ihm, mag ihn sehr – «wie ein Vater», sagt sie im Film. Und dass er geantwortet habe, das werde vorbeigehen. Später habe er noch mehr solche Begegnungen gewollt, doch sie habe abgelehnt.

Zu der Zeit hat der Vikar auch Kontakt zu einem «Fräulein in Zürich» sowie «einem anderen Fräulein aus Österreich, die für mich hätte eine Gefahr werden können», wie aus einem Brief hervorgeht, den er 1953 an den Bischof schreibt.

Doch was mich vor allem reizte, war die einmalige Möglichkeit, Menschen vor der Kamera zu haben, die bereit waren, über Themen zu reden, die man eher meidet. Das war Pauline Felder, die später als Kräuterfrau bekannt wurde. Januar 1961 zu einer letzten Gerichtsverhandlung: Der Priester muss einlenken und wird zu Zahlungen für Kind Monika verpflichtet: 50 Franken pro Monat, bis es 5 Jahre alt ist.

Im August 1951 kommt Tochter Lisbeth zur Welt. Ihre Mutter kam damals als Blauring-Leiterin ins Pfarrhaus zu Anton Ebnöther, wo dieser sie vergewaltigte. Sie habe mit dem Priester viermal sexuellen Kontakt gehabt. Ihr Mann wendet sich wegen Sexualproblemen in der Ehe vertrauensvoll an den Vikar – er bittet ihn, mit seiner Frau zu reden.